Letzten Donnerstag war es endlich soweit: Der Anti-Jagd-Kurs bei Frau Dr. Bruns in Hannover-Misburg ging in seine erste Runde - mit dabei: Jasper und ich... :super:
Ich freute mich besonders auf diesen Kurs, denn beim Treffen mit Marion und Uwe hat sich Jasper von seiner unerzogensten Seite präsentiert. Er ist uns tatsächlich abgehauen, um lieber Mäuseln zu gehen, statt mit Flora und Kelly zu spielen. Abrufen? Fehlanzeige!!!
Nur gut, dass der Kurs jetzt endlich auf dem Programm stand. Das Buch von Pia Gröning kenne ich bereits, aber es ist doch noch etwas anderes, wenn man die Übungen von einem Hundetrainer gezeigt bekommt.
Wir also mit Schleppleine, Pfeife, Leckerchen und Spielzeug bewaffnet nach Misburg zum DRK-Gelände. Statt, wie erwartet, fünf Hunde haben wir jedoch einen Kurs mit neun Hunden erwischt. Wie sie da auf jeden individuell eingehen will, weiß ich noch nicht, aber das wird sich zeigen. :keineAhnung:
Zunächst ging es natürlich um die Regeln auf dem Platz - ganz wichtig, Rüden dürfen kein Übungsgerät oder sonstiges markieren, Bäume sind aber ok. Außerdem sind Hundebegegnungen an der Leine tabu. Beschnüffeln ist nicht! Aber dafür gibt es für zwischendurch ein "Separé" - also ein abgetrenntes Gelände in dem maximal zwei Hunde gleichzeitig sich austoben dürfen. Ratet mal, wer da mit von der Partie war??? Jasper hat sich dort mit einer jungen Jagdhündin vergnügen dürfen... und dort hat ihm Spielen und Toben auch Spaß gemacht - ganz anders als auf dem Truppenübungsplatz.... :ichbinplatt:
Sorry, ich schweife ab... Also, wir haben im ersten Kurs vier Übungen absolviert: Richtig Spielen, Leinenführigkeit, Blickkontakt und Pfeifsignal auftrainieren.
Beim richtigen Spielen geht es darum, mit dem Hund kontrolliert an der Leine zu spielen. Er bekommt den Ball oder was immer nur, wenn er sich zurücknimmt und nicht an uns hochspringt und muss es im Tausch für Leckerchen sofort wieder hergeben. Na ja, Jasper kann das mit dem "Aus" schon, daher sind wir hier schon eine Stufe weiter.
Bei der Leinenführigkeit unterscheiden wir, ob er am Geschirr ist oder am Halsband. Hier sollen der Hund und wir ein wenig in Freizeit (am Geschirr) und Arbeit (am Halsband) unterscheiden lernen. Also Leine ans Halsband und konsequent stehen bleiben, sobald er zieht. Mit Leckerchen vor der Nase locken, um seinen Blick auf die Hand zu ziehen und dann mit "Fein" loben und belohnen, wenn er mindestens drei Schritte locker an unserer Seite getrabt ist. Das hat auf dem Platz nicht ganz so gut geklappt, aber die letzten beiden Tage beim Spaziergang schon sehr gut. Am Geschirr darf er übrigens Schnüffeln und ein wenig Ziehen, ohne dass ich sofort stehen bleibe - aber am Halsband ist das tabu.
Blickkontakt-Übung war für uns leicht, denn die habe ich mit Jasper schon seit langem trainiert. Hund wird also irgendwo angebunden und dann stellt man sich gerade so kurz außer Reichweite. Irgendwie soll man dann seinen Blick auf sich ziehen und dann wieder loben und belohnen. Gleichzeitig wird ein Rufwort dafür auftrainiert. Also, Hund schaut uns an, Rufwort, mind. drei Sekunden Blickkontakt und dann loben und belohnen. Als Rufwort sind Look, Watch, Schau gängig, aber wir haben uns ein spanisches Wort ausgesucht - Jasper kommt ja schließlich von Fuerteventura... :binichdoof:
Das Pfeiftraining ist die blödeste Übung. Hier sollen wir mit einem Super-Leckerchen arbeiten, wo der Hund quasi unter Dauerspannung steht und es kaum erwarten kann, den nächsten Bissen zu bekommen. Hund sitzt also gespannt vor uns, schaut auf die Hand mit den z.B. Fleischwurst-Stücken, dann wird gaaaaaaanz laut gepfiffen (so, als wäre man in Panik, weil der Hund auf eine befahrene Straße laufen will) und dann bekommt er sofort das Leckerchen hinterher. Der Hund muss also gar nichts machen (außer gespannt auf die Belohnung warten). Ich stehe also vor dem Hund, pfeife ihn an und drücke im ein Stück Fleischwurst hinterher.
Das waren die Übungen des ersten Kurses. Unsere Hausaufgabe war natürlich, Leinenführigkeit üben; Blickkontakt mit immer längerer Verzögerung des Belohnens (nach einer Woche sollte erst nach 10 Sek., anfangs nach 3 Sek. belohnt werden); Spieleübungen beim Spazierengehen und der Komm-Pfiff - täglich natürlich. Beim Pfiff komme ich mir echt blöde vor. Bisher trainiere ich ihn nur im Haus - stehe also vor Jasper, tröte voll in diese blöde Pfeife und stecke ihm ein Wurststück nach dem anderen rein. Puh, gut, dass mich keiner sieht...
Nächsten Donnerstag fangen wir dann mit dem Schleppleinen-Training an. Das kennt Jasper zwar schon, aber ich schätze mal, dass wir hier genug Fehler gemacht haben, denn sehr zuverlässig reagiert er bisher nicht.
Na ja, und ohne Leine schon gar nicht, wie wir ja letzten Samstag gesehen haben. Mann, das war echt ein Armutszeugnis für uns - 1 1/2 Jahre ist Jasper bei uns, aber auf den Wiesen hat er auf uns überhaupt nicht geachtet oder reagiert, sondern ist lieber seine Wege gegangen und fand Mäuseln tausendmal interessanter.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie sich das Training entwickelt.
:binichdoof: :binichdoof: :binichdoof: Dann aber nur mit Schleppleine und bestimmt nicht ohne Andrea, sonst bekommen wir wieder ganz böse Schimpfe von ihr... :nixwieweg:
Cool, und am Ende des Nachmittages sieht es dann wieder so bei uns aus: :nudelholz: :keineAhnung: :hammer: :trost:
Hihi, wir sollten uns von Jasper nicht davon abhalten lassen, trotzdem einen (mehr oder weniger) gemütlichen Spaziergang mit den Wauwis abzuhalten.
Vielleicht kann ich ja auch Astrid motivieren. Habe von ihr aus einem anderen Forum erfahren. Sie kommt aus Anderten und hat für die Tierhilfe Fuerteventura die süße Tracy in Pflege.
Ich frage mal, ob sie Lust dazu hat. Außerdem wäre dann nicht nur Jasper an der Schleppleine, sondern auch Tracy. Dann kommen wir uns nicht ganz so doof vor...
ZitatGepostet von dragontear Ich stehe also vor dem Hund, pfeife ihn an und drücke ihm ein Stück Fleischwurst hinterher.
Ich kichere immer noch . . .
Aber trotzdem und im Ernst: abgesehen davon, dass man sich - gerade in der Anfangszeit - verdammt oft wirklich ziemlich dämlich vorkommt, geben die späteren Erfolge dann doch meist Recht. Also halt bitte durch und berichte fleissig. Ist nämlich auch für uns nicht nur amüsant sondern auch lehrreich und interessant.
ZitatGepostet von rth Ich kichere immer noch . . .
Geht es wieder??? Aber du hast schon recht, mag zwar saudämlich aussehen, aber wenn es hilft, bleibe ich am Ball.
Jedenfalls kann ich nach Ablauf der ersten Woche schon eine echte Veränderung bei Jasper feststellen. :klatsch:
Das Pfeiftraining haben wir schon gesteigert. Habe ich ja zuerst nur vor ihm gestanden und sofort das Wurststückchen gegeben, hatte er bei der 2. Stufe die Hand nicht vor der Nase, sondern die habe ich in Brusthöhe gehalten und ihn erst nach dem Pfiff futtern lassen. Stufe 3 heißt dann PFIFF, drei Schritte zurückgehen (Hund muss sofort folgen) und dann Leckerchen geben. Stufe 4 ist den Hund ins Sitz bringen, sich ca. 6 Schritte entfernen (der Hund muss sitzen bleiben!), dann pfeifen und sobald er angesaust kommt, Würstchen geben.
Da Jasper so verfressen ist, sind wir nun schon bei Stufe 4 und er wartet wirklich ganz gespannt, wann ich denn nun endlich pfeife. Habe sogar schon Schritt 5 und 6 gewagt - also im Haus in einem "Nicht-Übungs-Moment" die Pfeife und Superleckerle hervorgeholt, PFIFF und schon kam unser Dicker angeschossen. Der hat echt ziemlich schnell raus, worum es bei dem Ton geht.
Und Schritt 6 war dann, als ich draußen mit ihm im Feld an der Flexileine (und am Geschirr, denn er hatte ja Freizeit) unterwegs war, ein PFIFF aus 8 Metern Entfernung, ohne dass er mich angeschaut hat, und schon kam er zurückgaloppiert. :freude: :freude: :freude:
Trotzdem muss ich natürlich jeden Tag weiter alle Schritte durchüben und auch die Umgebung immer wieder ändern. Vorhin habe ich versucht, mit dem Rücken zu ihm in Entfernung zu stehen und dann zu pfeifen, aber das hat er nicht kapiert.
Natürlich haben wir auch Blickkontakt und Leinenführigkeit eifrig geübt. Das Wort kann er mit dem Blickkontakt noch nicht so gut verknüpfen, da muss ich weiter dran bleiben. Aber das mit dem Ziehen und Nicht-Ziehen geht schon ganz gut. Und erstmals schaut er sich auch an der Schleppleine regelmäßig um, statt nur mit der Nase auf dem Boden Gerüche einzusaugen. :lob:
Also, morgen nachmittag steht die nächste Stunde an und ich freue mich schon richtig drauf. Dann geht es an die Schleppleine und mal sehen, was es da so Neues zu lernen gibt. Wie gesagt, ich berichte weiter!
Hallo, ihr Lieben! Auch ich finde die Beschreibug des Trainings und die Erfolge total spannend. Zur Zeit haben wir nämlich im Tierheim einen Podencomischling, der an der Leine kaum zu halten ist. Hatte ihn gestern zum ersten Mal und nach dem Lauf taten mir die Arme weh.Laufen lassen können wir ihn überhaupt nicht.Er hat immer die Nase am Boden und gibt nur ruhe, wenn er buddeln kann. Das ist zur Zeit sehr anstrengend. Aber man kann ihm überhaupt nicht böse sein, er ist ein ganz lieber, verschmuster Kerl.Ausserdem kann er nichts dafür, dass er mit seinen 5 Jahren noch nicht mehr lernen durfte. Auch ist sein Verhalten ja rassetüpisch.Nur wenn Jemand mit ihm gelaufen ist, hat der danach wenig Lust, es nochmal zu tun.Das ist das Problem.Deshalb lese ich mit Spannung eure Podencoübungsstunden.Kannt du bitte nochmal was genaueres über das Leinenführungstraining schreiben? Viele Grüsse Gerda :hund:
Jetzt schnalle ich das erst, das ich die böse schimpfende Andrea bin. Ich dachte es geht um eine Andrea, die irgendetwas Schlaues zum Schleppleinentraining hinzuzufügen hatte.
Habe übrigens im ersten Jahr ganz viel mit der Schleppleine trainiert und finde es keinesfalls komisch!
Meine Trainerin sagte sogar, dass ich bei einem solch intensiv jagenden Hund wie einem Podenco, ein knappes Jahr gar nicht ohne Schleppleine gehen sollte, damit kein (für den Hund)positiver Jagdeinsatz erfolgen kann!
Das habe ich leider auch bei Benita versäumt, bin aber gerade dabei es wieder aufzubauen!
Also ich bin gerne dabei wenn ihr Euch trefft aber nur wenn Ihr mich wirklich dabei haben wollt. (Sonst schleiche ich mich einfach ungefragt hinterher)
Ach menno Andrea, wir haben dich nicht vergessen. Haben nur echt nicht dran gedacht, dass es noch eine Podencodame in der Nähe gibt (mist, die war ja von uns)
Wir haben mit Flora so viel Glück, kann man sich echt nicht vorstellen. Die hängt an Marion wie eine Klette, an mir aber dafür gar nicht.
Wir fahren Sonntag wieder, so gegen 14:00 Uhr gehts los.
ich habe ja auch so einen jagenden Hund (von Michaela und Uwe), der nur an der SL laufen darf!
Euren Bericht über das Antijagdtraining verfolge ich deshalb sehr interessiert (Das Buch habe ich bereits Ende Dez. im Verlag bestellt - Die 3. Auflage soll jetzt im März erscheinen.)
Ich denke, bei Glora würde jedoch das Pfeifsignal nur Angst hervorrufen, zumindest in der Wohnung. (Sie zuckt hier ja schon beim normalen Clicker zusammen.) Im Moment versuche ich ein SuSi aufzubauen. Aber ob das wirkt, wenn ihr wirklich ein Hase vor die Augen springt...:keineAhnung:
Auch die Unterscheidung zwischen Spiel + Arbeit über das Geschirr / Halsband behagt mir nicht so sehr (Vielleicht haben unterschiedliche Leinen die gleiche Wirkung?). Glora ist nämlich ein absoluter Entfesselungskünstler, wenn sie unbedingt ihr Ziel erreichen will!
Aber ich bin auf jeden Fall neugierig, wie sich das Training bei Euch auswirkt. Vielleicht brauche ich gar kein Seminar bei P. Gröning zu belegen!?
Viel Spaß und vor allem viel Erfolg
LG - ANDREA mit Glora.
PS: Ich würde auch gerne mal mit Euch über den Truppenübungsplatz toben. Vielleicht fließt ja auch in Gloras Adern etwas Podenco-Blut und sie darf mit?
"Der Spaziergang ist für den Hund nichts anderes als die gemeinsame Jagd." E.-M. Krämer
Hatte noch gar keine Gelegenheit von der zweiten Kursstunde letzten Donnerstag zu berichten. Das möchte ich doch jetzt noch nachholen, nachdem der ganze Frust und die Wut und der Ärger auf diesen "blöden Köter" vergessen ist.
So sehr ich Jasper ja am Mittwoch noch gelobt habe, so furchtbar und deprimierend und zum Heulen war der Donnerstag auf dem Hundeplatz. :schluchz:
Ich musste die Stunde mit Jasper früher abbrechen, weil mit ihm so gar nichts geklappt hat. Er konnte oder wollte plötzlich keinen Blickkontakt mehr aufnehmen, ließ sich von allem und jeden Ablenken, Fuß? - Nie gehört! und selbst ein einfaches Sitz hat zum Schluss nicht mehr geklappt. Da bin ich besser gegangen - hatte einfach keinen Zweck.
So, aber nun zum Inhalt der zweiten Kursstunde:
- Blickkontaktübung: Sollte ja diesmal mindestens 10 Sekunden gehalten werden, bevor das Leckerchen gegeben wurde. Aber bei Jasper:
Bei dieser Übung haben wir ein kleines Problem. Man sagt ja sein Wort (Watch, Look, Schau o.ä.), wenn der Hund uns ansieht, dann muss er den Blick zwischen 3 - 10 Sek. halten, dann gibt es das Lobwort (z.B. Fein) oder den Clicker und dann das Leckerchen. Eigentlich hatte ich gedacht, die Übung fällt Jasper leicht - aber Pustekuchen. Obwohl er das ja schon von früher kennt, kann er sich mit Wort wohl überhaupt nicht auf mich konzentrieren. Ich weiß nicht, ob ich nicht doch lieber auf das Wort verzichte und mir was anderes einfallen lasse. Mit Schnalzen habe ich bisher auch meist seine Aufmerksamkeit erhalten.
- Leinenführigkeit: Auf Wunsch beschreibe ich das gerne noch mal näher. Also, diesen Unterschied Geschirr und Halsband habe ich ja auch gemacht und es klappt wirklich gut. Jasper weiß, dass, wenn er am Halsband ist, hat er in meiner Nähe zu bleiben und auf mich zu achten. Er versucht erst gar nicht, in die Leine zu sprinten. Ist er am Geschirr, sieht das anders aus. Dann nutzt er das "Lauf" auch aus und läuft los. Hier springt er dann auch schon mal in die Leine, wird aber von mir wieder korrigiert, indem ich "langsamer" oder "warte" sage. Die beiden Begriffe kennt er schon aus dem Schleppleinentraining (SL), mehr dazu später.
Wir sollten also jetzt in der 2. Stunde zeigen, dass der Hund am Halsband nicht mehr zieht, sondern auf uns achtet. Hat mit Jasper wie gesagt gar nicht funktioniert. Aber eigentlich hätte es so klappen sollen: Leckerchen in die linke Hand genommen, vor seiner Nase geschwenkt, um ihn darauf aufmerksam zu machen und dann wird die Hand an die Taille gezogen und zur Faust geschlossen. Dies soll später ein Sichtzeichen für Fuß sein. Geht er dann einige Schritte brav neben uns und fixiert die Futterhand, bekommt er das Lobwort oder Clicker und dann das Leckerchen.
Sollte der Hund dann direkt wieder loslaufen wollen und doch in die (kurze) Leine laufen, stehen bleiben, solange die Leine gespannt ist und erst weiter gehen, wenn sie locker ist. Dieses konsequente Stehenbleiben ist wohl der wichtigste Punkt bei diesem Thema. Springt ein Hund nicht auf Leckerchen an, geht es auch mit Spielzeug. Also Seil oder Ball vor die Nase halten, bis der Hund aufmerksam ist, dann in Brusthöhe an den Oberkörper drücken, so dass der Hund auf keinen Fall dran kommt. Ist er dann einige Schritte neben uns marschiert, bekommt er das Spielzeug zum gemeinsamen Werfen, Zergeln oder was auch immer.
- Pfeiftraining: Hier waren wir ja schon die Woche über viel weiter als wir hätten sollen. Thema am Donnerstag war Schritt 3 - also Hund absetzen, pfeifen, 3 Schritte zurück und der Hund soll folgen. Diese Übung war die einzige, die super geklappt hat bei Jasper - dieser verfressene Rüpel. :binichdoof:
- SL-Training: Zunächst wurde die Technik des Einsatzes der SL gezeigt. Man soll also eine maximal 10 Meter lange Nylon- oder Baumwoll-Leine nehmen. Diese wird um Hand und Ellenbogen gewickelt und der Hund bekommt immer so viel Leine, wie er braucht. Du bist also quasi nur am Ab- und Aufwickeln - und wenn du einen Hund hast wie Jasper brauchst du gar nicht wickeln, denn der läuft eh nur am Ende auf Spannung.
Mit der SL wird ein neuer Befehl eintrainiert: Stopp oder Halt oder Warte oder so ähnlich. Dieses Wort wird ca. 2 Meter vor Ende der SL gesagt (meist hat man dann nur noch eine Schlaufe um Hand und Ellenbogen gewickelt oder man markiert sich diese 2 Meter vor Ende mit einem Knoten). Durch dieses Signal soll der Hund lernen, dass er nicht durch das Ende der Leine gestoppt wird, sondern eben durch unseren Befehl. Also, Signalwort geben und kurz danach stoppt der Hund ja automatisch durch das Ende der Leine. Irgendwann verknüpft er wohl, dass er sofort auf das Signal hin stehen bleibt.
Diesen Trainigspunkt konnte ich mit Jasper schon nicht mehr durchführen, da er völlig dicht gemacht hatte. Wir wollten kurz vorher Sitz auf Entfernung üben und da hat er nur noch Platz gemacht und sonst nix. Also bin ich gefahren, ohne diese SL-Übung mitgemacht zu haben.
Was mich daran stört, ist dieses ständige Auf- und Abwickeln. Besonders bei diesem Sauwetter der letzten Tage ist das bestimmt kein Vergnügen, diese nasse und dreckige Leine ständig wieder um den Ellenbogen zu wickeln.
Ich werde die Trainerin am Donnerstag mal fragen, warum wir das nicht auch mit der Flexileine üben können. Die Länge von 8 Metern habe ich auch dort, das Abwickeln erfolgt automatisch und für 2 Meter vor Leinenende kann ich mir einen weißen Punkt auf die Leine pinseln.
Okay, man ist mit der Flexi nicht so stand- und grifffest wie mit der Schleppleine, falls der Hund wirklich mal volle Kanne reinspringt, aber darauf sollte man sich doch einstellen können, oder? Ich frage mal dumm nach - das kann ich gut....
- Sitz/Platz auf Entfernung: Zu dieser Übung sind wir leider auch nicht mehr gekommen. Wir sollten uns halt einge Schritte vom Hund entfernen und ihn dann ins Sitz oder Platz bringen und die korrekte Ausführung dann mit Leckerchen belohnen.
Mehr habe ich nicht mitbekommen, da mir doch ein dicker Kloss vor Wut und Hilflosigkeit im Hals steckte.
Ich bin so motiviert und glücklich zu diesem Platz gefahren, der Regen hatte aufgehört und es schien sogar die Sonne. Ich wusste, dass ich mit Jasper in der Woche so viel geschafft hatte, und dann zeigt der mir doch einfach nur
Boah, das war frustrierend und hat mich echt in tiefe Verzweiflung gestürzt. Habe ihn an dem Abend auch völlig ignoriert und bin nur eine kurze Pinkelrunde gegangen - ohne eine einzige Übung, das hätte ja doch keinen Sinn gehabt. :hammer:
Die letzten drei Tage lief es übrigens wieder absolut problemlos. Wie gesagt, die Blickkontakt-Übung mit Wortlaut ist nichts für ihn, aber das Ranpfeifen klappt sehr gut. Ich übe es natürlich auch weiterhin mit dem Wort, denn die Pfeife ist ganz schön laut und die möchte ich nicht immer und überall einsetzen. An der Leine gehen ist auch schon recht entspannt, aber er kannte das ja auch schon vorher - nur nicht so konsequent von uns umgesetzt.
Also, Kinners, ich bleibe natürlich dran und werde auch am Donnerstag wieder auf dem Platz stehen... und natürlich hier weiter berichten.
Schade, dass wir mit Jasper nicht schon weiter in der Erziehung waren. So müssen wir denn die Hoffnung auf Flora sausen lassen und ihr die Daumen drücken für das neue Zuhause.
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