ZitatGepostet von Mausi2008 Wir leben ganz entspannt und ohne den Stress von früher. Jessie ist topfit und kerngesund. Die Krankheit von damals kam nie wieder und Medikamente braucht er seit ca. 1 Jahr nicht mehr. Für uns der richtige Weg: ND.
Kling absolut toll, Kathrin. Aber magst Du mir bitte sagen, was "ND" ist?
Hallo Karin, ja das mag ich sagen. Aber ich möchte keine Diskussion um den Sinn von ND auslösen. ND ist Natural Dogmanship, Du hast evtl. schon mal davon gehört...das mit dem Beutelwurf... Die Gerüchte besagen, daß der Hund bei Leuten, die ND leben, nix mehr darf. Ich kann sagen: so ist das absolut nicht. Es werden lediglich einige Regeln eingehalten. Jessie regaiert darauf wunderbar und für uns ist es der richtige Weg. Ich bin weiss Gott nicht der konsequenteste Mensch auf der Welt, aber durch das Leben nach "ND" hab ich gelernt, was für meinen Hund Sinn macht und was für ihn absolut unverständlich ist. Durch ND habe ich eine tolle Bindung zu meinem Hund bekommen und verstehe viel besser, wann es für ihn stressig wird und wann ich die Situation für ihn regeln sollte. Und: ND ist weitaus mehr als nur langweiliges Beutelwerfen. Und auch wesentlich mehr als "Herrchen ist der Alpha und Hund hat zu gehorchen!". ND basiert auf Vertrauen. ND basiert darauf, die Verantwortung für seinen Hund zu übernehmen im Sinne von "Elternschaft". Also: für Sicherheit sorgen, gegebenenfalls eingreifen und immer schön souverän bleiben! ND gibt es in unglaublich vielen Variationen, wir leben nicht die ganz strenge Variation. Ich habe dreimal angefangen ND zu leben und zweimalwieder aufgegeben, weil ich nichts verstanden hab. Bis es eines Tages - Danke, Mona!!! - "Klick" gemacht hat in meinem Hirn! Das Buch "Welpenschule" von Diana Weißgerber hat mir dabei sehr geholfen. Inzwischen erkenne ich selbst, was für Jessie sinnlos ist und wann aus Freude gehorcht, weil es für ihn Sinn macht. Das Ganze läuft ohne Zwang oder Hilfsmittel, man braucht keine Leckerchen und keinen Clicker und man wird eben NICHT zur Futter-Auswurf-Maschine für seinen Hund. Der Hund gehorcht, weil er einem vertraut. Das ist für mich das Schönste! Und Wichtigste! Ich habe im Juni 2005 ein Kommunikationsseminar mitgemacht und auch heute noch - nach 3 Jahren - treibt es mir die Tränen in die Augen wie wenig ich damals meinen Hund verstanden habe und wieviel Verantwortung er trug! Er schaute mich nicht ein einziges Mal an und war ununterbrochen mit Absichern durch Pinkeln beschäftigt. Heute sichert er auch ab und an nochmal ab aber lange nicht mehr so oft wie damals. Ich habe einen Hund, der mich anschaut und nicht einen Hund, den ich nur von hinten an der auf Spannung gehenden Flexileine sehe und auf drei Beinen, weil er jeden Grashalm markiert. Ich erkenne, wann Jessie absichert, weil er mir nicht zutraut, die Situation im Griff zu haben und wann er einfach nur pinkelt und sagt "Hallo, ich war auch hier!" Jeden Tag lerne ich etwas von und mit ihm. Und immer öfter entspannt er und liegt nicht mehr so oft auf seinem "Posten" (Panoramafenster in der Stube, von wo aus man den gesamten Garten kontrollieren kann). Das war erstmal in Kürze, was ND ausmacht. Wenn Fragen sind, bitte, nur her damit! Aber bitte keine hirnfreie Diskussion, daß ND Quatsch ist. Danke! Gruß Kathrin
[ Editiert von Mausi2008 am 28.09.08 18:58 ]
[ Editiert von Mausi2008 am 28.09.08 18:59 ]
Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung!
ZitatGepostet von Mausi2008 ND ist Natural Dogmanship, Du hast evtl. schon mal davon gehört...das mit dem Beutelwurf...
Nein, leider habe ich davon noch nichts gehört, würde mich aber sehr interessieren, was man darunter versteht und wie es "gelebt" wird.
Zitat... Aber bitte keine hirnfreie Diskussion, daß ND Quatsch ist.
Ohne es wirklich auch selber zu kennen, kann wohl niemand sagen, ob es "Quatsch" ist oder nicht. Und selbst, wenn jemand es selber kennt, muß er noch lange nicht die gleichen Erfahrungen damit gemacht haben wie Du.
Es gibt so viele verschiedene Lebensformen - so, wie es halt auch verschiedene Menschen gibt. Nicht jede paßt für jeden Menschen - sie deshalb aber als "Quatsch" abzutun, wäre anmaßend und dumm.
Mich würde wirklich interessieren, was hinter "ND" steckt, und wenn ich dumme Fragen stellen sollte (was durchaus möglich ist), meine ich das wirklich nicht abwertend oder böse, okay?
Hallo Karin, Deine Einstellung finde ich echt super. Oft wird ND gerade im Internet sehr radikal als Quatsch verurteilt. Dabei arbeitet ND damit, daß man für den Hund sinnvolle Dinge tut. Also z.B. man geht nicht spazieren und der Mensch geniesst die schöne Landschaft, während der Hund sich langweilt un traurig ist, weil er nicht jagen gehen darf. Oder eben abhaut und jagen geht, sobald er abgeleint wird. Und womöglich nicht aufs Rufen zurückkommt, da es für ihn keinerlei Sinn macht. Sondern man geht gemeinsam (!!!) auf sogenannte Jagdspaziergänge! Man füttert bei ND den Hund nicht mehr aus dem Futternapf sondern ausschliesslich (fällt am Anfang unsagbar schwer!!!) aus dem Futterbeutel. Der Hund darf sich also täglich sein Futter erarbeiten. Das macht in den Augen eines Hundes Sinn. Ach, über ND kann man soooo vieles erzählen, berichten, Tipps geben. ***schwärm*** Und: ND geht mit jedem Hund! Jeder Hund, der fressen kann und in der Lage ist einen Futterbeutel in die Schnauze zu nehmen, kann samt Herrchen/Frauchen nach ND leben. Vielleucht sollte der Moderator die Beiträge verschieben in einen neuen Thread? Ich blockiere hier sonst noch ein Thema mit meinen Sachen, die gar nicht hier dazu gehören. Gruß Kathrin die ein ausgesprochener :klatsch: ND-Fan :klatsch: ist und manchmal nicht alles umsetzen kann
Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung!
du fütterts doch auch roh, stopfst du dann das Fleisch und die Knochen auch mit da rein ***grins***
generell könnte ich mir vorstellen, dass meine Tara auch auf den Futterbeutel stehen würde. Ich hab mir überlegt ein Futterdummy zu kaufen, allerdings wollte ich ihr damit das Apportieren Lernen, bzw. dass sie gefundenes freiwillig abgibt und dann ein Leckerlie zur Belohnung bekommt.
ZitatGepostet von Mausi2008 Dabei arbeitet ND damit, daß man für den Hund sinnvolle Dinge tut. Also z.B. man geht nicht spazieren und der Mensch geniesst die schöne Landschaft, während der Hund sich langweilt und traurig ist, weil er nicht jagen gehen darf. Sondern man geht gemeinsam (!!!) auf sogenannte Jagdspaziergänge! Man füttert bei ND den Hund nicht mehr aus dem Futternapf sondern ausschliesslich aus dem Futterbeutel. Der Hund darf sich also täglich sein Futter erarbeiten.
Also NOCH hört sich das bei mir keinesfalls als Quatsch an . . . Gerade bei etwas problematischeren Hundenasen (extrem scheu, ängstlich, aggressiv oder einfach auch nur unausgelastet) empfehle ich oft, sie nur aus der Hand zu füttern. (Und das, ohne daß ich jemals etwas von ND gehört habe :zwinkern Diese Methode ist für mich einfach nur logisch - sie fördert das gegenseitige Vertrauen, den Respekt und auch das Bewußtsein des Hundes, für seine Leistung auch eine Gegenleistung erwarten zu dürfen.
Und einen gemeinsamen "Jagdspaziergang" stelle ich mir - hin und wieder - lustig vor. Wie sieht ein solcher in der Praxis aus? Und machst Du aus JEDEM Gassigehen ein solches Event (was ich mir - für mich zumindest - auf Dauer aber dann doch recht anstrengend vorstelle)?
@Flo: Deine gebarfte Rohkost kannst du doch in kleine Fleischbällchen oder Würstchen formen und sie dann wie Bonbons verpackt in den Futterbeutel stecken
Hallo Elke, das mit dem Fleisch ist kein Problem. Ich packe es in einen Frühstücksbeutel und dann in den Futterbeutel. Hab ich zuerst anders gemacht, aber durch das Gematsche musste ich dann alle 14 Tage einen neuen Beutel kaufen und das wurde mir doch zu teuer.... Gruß Kathrin
Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung!
ich hab mir gestern im Fressnapf die Futterbeutel angschaut nach Jan Nijboer. Da Tara ihre festen Futterplätze hier im Haus und auf Balkon sich selber ausgesucht hat, werde ich ihr die auch lassen. Aber für Leckerlies und Übungen unterwegs, bin ich da schon offen. Im Moment laufen wir morgens erst mal Leine bis runter an den See. Dann Belohnung, freies Laufen. Wenn wir dann nicht gleich andere Hunde treffen, übe ich mit ihr. Sie ist unterwegs sowas von Leckerlieverrückt, dass uns das echt gut kommt. Mit dem Beutel möchte ich im Moment einfach nur "Bring" und "Aus" trainieren. Hammer ist, dass Fine, ihre inzwischen fast "große Schwester" ihr immer eins drauf gibt, wenn sie mal Mist macht. Ich denke, dass sich Hunde untereinander auch ganz schön erziehen :super:
Ach ja einen Tipp bräucht ich noch. Wenn sie Auto hört, rennt sie immer auf Parkplatz und umkreist das Auto mit Hunden drin. Da lässt sie sich kaum abrufen, soll ich ihr dann einfach den Beutel zuschmeissen :dochnicht: - oder renn ich mit um das Auto rum und versuche sie einzufangen und festzuhalten
Ich denke, ich werd mir von dem Jan ein Buch zulegen
ZitatGepostet von florentine Ich denke, dass sich Hunde untereinander auch ganz schön erziehen :super:
Richtig, Flo. Aber - wenn's dumm läuft - auch ganz schön VERziehen . . . Wenn Du einen gut sozialisierten und erzogenen Ersthund hast, nimmt Dir der bei der Erziehung eines Zweithundes eine ganze Menge Arbeit (und Nerven) ab. Ich stelle das immer wieder bei meiner Missy fest. Wenn ich nicht möchte, dass ein Neuankömmling bei mir im Bett schläft, ich das schon zwei- oder dreimal versucht habe, dem das klarzumachen und er kapiert es noch immer nicht, zeigt Missy ihm, was hier Sache ist. Und die braucht ihm das nur ein einziges Mal sagen . . . *grins
Auch, wenn ich mal wieder einen kleinen "Stinkestiefel" bei mir hab, der sich mit den anderen gerne mal anlegt, sorgt Missy für ausgleichende Gerechtigkeit. Sie hilft immer zu dem, der "unschuldig" ist . . .
Und auch die Tatsache, dass mein "fester Stamm" immer in den Garten rausgeht, wenn sie mal müssen, ist offensichtlich für meine Neuankömmlinge immer ein gutes Beispiel. Nach einigen Tagen gehen auch sie von alleine raus - ich brauche da in keiner Weise einzugreifen . . .
Zitat- oder renn ich mit um das Auto rum und versuche sie einzufangen und festzuhalten
Auf keinen Fall, Flo! Das empfindet Tara wahrscheinlich nur als ganz tolles Spiel, bei dem Frauchen mitmacht! Ich würde ihr rufen und richtig schnell von diesem Auto weg in eine ganz andere Richtig laufen. Wenn Tara wirklich nicht sofort Dir hinterher rennt, würde ich mich verstecken, so daß sie Angst kriegt, Dich verloren zu haben. Je öfter das passiert, desto mehr wird sie vermutlich auf Dich aufpassen . . .
ja Karin ich weiss schon, aber das Problem ist, dass in dem Auto ihre beste Freundin ist, die schon wie narrisch bellt vor Vorfreude - und da sie ihr Frauchen auch total gerne mag, ist ihr im dem Moment sowas von egal was ich mach. Da könnt ich heim gehn, das würde die nicht interessieren.
Das Positive daran ist, dass es meist Hundehalter (und eigentlich immer dieselben) sind, die um die Zeit an den See runter fahren und die schon mit Tara rechnen, wenn sie einbiegen - BUNTER HUND halt :zungeraus:
Heute hab ich sie gleich vor dem Parkplatz abgerufen und angeleint und sie so lange Fuss warten lassen, bis die anderen ausgestiegen sind. Die kleine Henne springt inzwischen in jede offene Heckklappe rein, das muss ja echt nicht sein :nudelholz::binichdoof:
ZitatGepostet von Mausi2008 Hunde erziehen sich nicht gegenseitig. Sie klären Dinge. Meist im Spiel.
Na, das ist aber jetzt doch ein bißchen Wortklauberei, oder? Ich kläre doch auch einige Dinge, wenn ich meinen Hund dazu erziehe, z.B. meine Schuhe nicht zu zerbeissen. Dabei kläre ich in diesem Fall doch ganz eindeutig die Eigentumsverhältnisse . . .
Wieso Wortklauberei? Dann sag mir doch bitte mal, wie sich Hunde gegenseitig erziehen sollen? Und woher sie die Idee nehmen, was richtig ist und was nicht? Erziehung heisst für meine Begriffe, daß man jemandem etwas beibringt. Und zwar, was richtig (bei Hunden erwünschtes Verhalten) und was falsch (bei Hunden: unerwünschtes Verhalten) ist. Also kann ich allenfalls genauer sagen: Hunde werden im Welpenalter von der Mutter erzogen im Sinne von Zurechtweisung. Wenn der Welpe an den leckeren Knochen der Mutter geht und frech dran knabbert, dann korrigiert die Mutter das, indem sie ihn anknurrt. Falls das nicht reicht, gibts evtl. noch den berühmten und leider oft lausig nachgeahmten Schnauzgriff. Für eine einzige Sekunde und selbstverständlich ohne dem Welpen wehzutun. Es soll ja nur eine Warnung sein, und nicht in einen Kampf ausarten. Also spielerisch im Sinne von "Bis hierhin und nicht weiter. Alles andere wäre zu frech!" Erwachsene Hunde machen das immer noch so. Nur, da ist es keine Erziehung mehr, sondern Konkurrenz um Ressourcen. Wenn also 2 erwachsene Hunde miteinander "spielen" und ein Jagdspiel anfangen, dann erziehen sie sich aus meiner Sicht nicht wirklich. Sondern sie klären Dinge wie z.B. wer ist stärker, schneller, cleverer? Und das tun sie eben meistens im Spiel, speziell im Jagdspiel. In meinen Augen hat das mit Erziehung relativ wenig bis gar nix zu tun. Aber auch das kann man natürlich so oder so sehen. Gruß Kathrin
Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung!
ZitatGepostet von florentine ich hab mir gestern im Fressnapf die Futterbeutel angschaut nach Jan Nijboer..... Aber für Leckerlies und Übungen unterwegs, bin ich da schon offen. .... Mit dem Beutel möchte ich im Moment einfach nur "Bring" und "Aus" trainieren. ....... ... Ich denke, ich werd mir von dem Jan ein Buch zulegen
Hallo Flo, das mit dem Bring und Aus ist toll, hat aber nicht das allergeringste mit Nd zu tun. Daß Du Dir ein Buch von Jan Nijboer zulegen möchtest, finde ich eine supertolle Idee. Ich empfehle das Buch "Hunde erziehen mit Natural Dogmanship" Viele Grüße Kathrin
Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung!