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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 656 mal aufgerufen
 Ups - so habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt ...
connie Offline




Beiträge: 2.614

30.10.2009 23:06
RE: Angst vor Männern - schwieriger als gedacht ... Antworten

Ich habe lange überlegt ob ich es hier reinschreiben soll. Einfach weil ich das Gefühl habe, es schon 1000x erzählt zu haben. Ich schreibe es jetzt doch hier rein, einfach um zu zeigen, dass auch aus einem großen Problemhund ein richtiger Traumhund werden kann.

Als ich damals die Vermittlungsanzeige von Tami im Internet gesehen habe wußte ich: sie stammt von GC, aus der Tötung. Und sie hat ein Problem mit Männern, wurde nur in einen Frauenhaushalt vermittelt.
Also kein einfacher Hund. Egal, bin trotzdem nach Haan gefahren, sie ansehen. Wurde wieder auf das Problem Männer hingewiesen und erfuhr auch, dass eine Vermittlung daran gescheitert war.
Ich wollte Tami trotzdem.

Obwohl ich es also wußte, die ersten Wochen waren die Hölle. So schlimm hnatte ich es mir nicht vorgestellt. Ich hatte schon Magenschmerzen wenn ich nur ans Gassigehen dachte. Denn kaum sah sie einen Mann, irres Gebelle und sofort der Versuch, zu beissen.

Die Reaktionen der Männer kann man sich sicher vorstellen. Von: was ist das denn für ein Köter über: unmöglich so ein Hund bis: Kleine was hast du denn, ich tu dir doch nichts.

Heute muß ich sagen, die meisten Männer haben doch einigermaßen verständnisvoll reagiert, wenn ich ihnen die Geschichte von Tami erzählt habe.
Aber was sollte ich tun, konnte mich ja nur entschuldigen und um Verständnis bitten.

Aber irgendetwas mußte geschehen. Eine Hundetrainerin mußte her. Na die war auch ein Fall für sich. Kam zu mir nach Hause, hörte sich alles an, machte einige seltsame Tests (z.B. ein Bein ruckartig im Tamis Richtung strecken worauf die natürlich dachte sie würde getreten und Theater machte).
Fazit der Trainerin: dieser Hund ist schwerst mißhandelt worden und braucht dringend Einzelstunden in ihrer Hundeschule.
Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Hundetrainer, finde es gut dass es sie gibt. Nur ich hatte wohl eine erwischt die ihre Ausbildung wer weiß wo gemacht hat und hauptsächlich auf Kohle aus war.

Weiter nach einer Trainerin suchen, ok, aber bis dahin mußte etwas passieren. Ich habe alles, was ich über Problemhunde finden konnte, studiert.
Und in einer wirklich schlaflosen Nacht über alles nachgedacht.
Und irgendwie konnte ich den Hund verstehen. Ok, über die Zeit auf GC wußte man nichts, aber ein liebevolles Zuhause hatte sie bestimmt nicht. Sonst wäre sie ja nicht in der Tötung gelandet. Und wie es da zugeht, na ja. Von dort zu Michaela, kaum eingewöhnt ab in den Flieger zu Ilona. Dort hatte sie ihr liebevolles Zuhause gefunden, hing mit großer Liebe an Ilona. Und kommt wieder zu neuen Menschen. Und was wußte sie von denen? Nichts.

Also habe ich einen Plan gemacht. Das Wichtigste: Tami zeigen, dass ich alles im Griff habe, nicht gestresst bin wenn ein Mann kommt. Und Tipps umgesetzt wie: der Hund soll nicht zwischen "Feind" und Besitzer sein, sondern der Besitzer neben dem "Feind".

Ich kann heute gar nicht mehr sagen, wann sie das erste Mal kein Theater mehr gemacht hat. Aber ich weiß noch wie glücklich ich darüber war. Auch wenn es trotzdem noch lange gedauert hat, bis ihr Männer wirklich keine Angst mehr gemacht haben. Aber es wurde langsam, Schritt für Schritt, immer besser.

Heute machen ihr Männer gar nichts mehr aus, egal ob die an ihr vorbei gehen oder ein Jogger an ihr vorbei läuft. Selbst im dunklen reagiert sie nicht mehr darauf.

Heute kann ich nur sagen: Tami war bestimmt kein Hund für Anfänger. Aber dieses Beispiel soll zeigen, dass auch ein "Problemhund" mit viel Liebe und Kosequenz zu einem echten Traumhund werden kann.

Liebe Grüße

Connie und ihre Tami

lesley ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2009 11:13
#2 RE: Angst vor Männern - schwieriger als gedacht ... Antworten

Ich habe die Erfahrung selber gemacht...unsere Hündin kam schwerst traumatisiert von Rumänien aus der Tötung hierhin zu uns. Männer, dann noch mit Vollbart? Das ging gar nicht...
Es hat bestimmt ein gutes Jahr gedauert, bis wir ihr soviel Vertrauen und Zuversicht geben konnten, dass sie nicht mehr panisch weglief und dabei laut quiekte.
Mittlerweile, nach 3 Jahren, geht es ihr prima, sie ist immer noch vorsichtig, was Männer betrifft, aber sie lässt sich auch auf sie ein.
Von daher kann ich deine Meinung nur unterstützen!:klatsch:

rth Offline




Beiträge: 4.881

09.01.2010 22:07
#3 RE: Angst vor Männern - schwieriger als gedacht ... Antworten

Es ist schön, dass Ihr die Geduld aufgebracht habt, diese Zeit zu überstehen. Bestimmt war das nicht leicht.
Und drei Jahre, wie bei Lesley, ist schon ganz besonders lang...
Aber ich glaube, es ist auch ein ganz besonderes Glücksgefühl, wenn man es dann doch geschafft hat, oder? :freude:

Liebe Grüße - Karin :hund:

connie Offline




Beiträge: 2.614

09.01.2010 22:58
#4 RE: Angst vor Männern - schwieriger als gedacht ... Antworten

Zitat
Gepostet von rth
Aber ich glaube, es ist auch ein ganz besonderes Glücksgefühl, wenn man es dann doch geschafft hat, oder? :freude:



Klar waren das ganz besondere Glücksgefühle. Z.B. als Tami zu einem Mann ging, der ihr die Hand hinhielt, ihn beschnupperte und ganz ruhig wieder wegging.
Oder sie mit mir in einem Laden war, brechend voll, fast nur Männer. Und sie steht da seelenruhig, beschnuppert die und war total ruhig. Da hätte ich die ganze Welt umarmen können.
Ich bin auch heute noch sehr glücklich darüber, aber mittlerweile ist es Alltag. Selbst männliche Jogger sind ihr egal.
Und ganz ehrlich, ich würde mich immer wieder darauf einlassen.

Liebe Grüße

Connie und ihre Tami

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