Lea, taube Hündin aus dem Bremer Tierheim

Das Bremer Tierheim braucht dringend Hilfe bei der Vermittlung von Lea, da sie im Bremer Tierheim absolut keine Chance hat, vermittelt zu werden. Da ich in Bremen wohne, habe ich dann Kontakt mit dem entsprechenden Mitarbeiter für Lea aufgenommen.
Man hat mir angeboten, dass ich mit Lea spazierengehen kann, um sie kennenzulernen und hinterher hatte ich ein langes Gespräch mit dem Mitarbeiter, der dort für sie zuständig ist.

Lea ist eine ca. 3jährige Setter-Mix-Hündin, die taub ist (man ist sich nicht ganz sicher, ob zu 100 %). Ihre Schultergröße habe ich auf 60 - 65 cm geschätzt - sie ist etwas größer als unsere Macchia (Pointer). Sie ist geimpft, gechipt, entwurmt und kastriert.

Vorgeschichte:
Lea hat es in ihrem bisherigen Leben noch nicht schön gehabt! Sie hat eine ziemlich dramatische Vorgeschichte, denn sie hat die meiste Zeit nur in einem Auto gelebt, eingepfercht in einem kleinen Käfig (ein etwas größerer Vogelkäfig). Sie wurde von ihrem Besitzer misshandelt, mit Hand und Seil geschlagen, und an einen Rasenmäher befestigt, den man durchweg laufen ließ - wahrscheinlich wurde sie dadurch taub.
Nachbarn haben den Besitzer dann angezeigt und Lea kam ins Tierheim.
Es kam zur Verurteilung, er musste nur 300,- € Strafe zahlen. Der Mann hatte keine Einsicht und wollte den Hund wieder aus dem Tierheim holen.........
Die Hundetrainerin sagt, dass sie durch das einsame Aufwachsen Verhaltensauffälligkeiten hat.

Verhalten:
Total lieb zu Menschen und anderen Hunden. Aber absolut ängstlich. Kommt z. B. ein neuer lieber Hund dazu, den sie nicht kennt, dann ist sie völlig verängstigt. Um dann nicht weit raus zu müssen, macht sie ihr großes und kleines Geschäft direkt vor die Tür und rennt sofort wieder rein.
Sie läuft sehr schlecht an der Leine (beißt in die Leine). Versuch im Tierheim das zu lösen, war bisher, dass sie eine längere Leine von 3 - 5 m benutzt haben.

Mein Eindruck: Sie ist nicht leinenführig, es muss ihr also noch beigebracht werden. Aber sie ist sehr gelehrig. Im ersten Moment zog sie sehr stark und biss auch in die Leine, aber im Laufe des Spazierganges hat es sich gegeben und wie man auch auf den Bildern sieht, konnte sie es sogar genießen. Ich hatte das Gefühl, dass sie es richtig toll fand, mal alleine ihre Menschen zu haben, die sich mit ihr beschäftigen und ihr Streicheleinheiten geben. Auf unsere Macchia hat sie überhaupt nicht ängstlich reagiert, sondern sich gleich mit ihr verstanden (darüber wunderte sich sogar der Mitarbeiter im Tierheim). Ich denke also, dass sie eher vor dominanten Hunden Angst hat oder vor welchen, die bellend ankommen.....

Gesundheitszustand:
Lea ist taub, nur weiß man nicht ob zu 100 Prozent, da sie auf sehr laute Sachen wie Blechschalen, die aneinander hauen, reagiert.
Sie hat eine Allergie auf Futtermilbe und Hausstaub (wurde ausgetestet und desensibilisiert). Daher bekommt sie ein Spezialfutter, in dem kein Getreide und Soja enthalten ist und ihr Platz wird mit einem Spray eingesprüht und alle 2 Tage ein Deckenwechsel gemacht.
Die erste Zeit im Tierheim hatte sie Durchfall, manchmal mit Blut, man hat deshalb viele Untersuchungen gemacht (Ultraschall, CT, Spiegelung, Biopsie...), bis man endlich auf die Futtermilbenallergie gekommen ist.
Nach der Futterumstellung hat sie keinen Durchfall mehr.

Lea ist nicht mit Katzen verträglich. Außerdem hat man im Tierheim Futterneid festgestellt, wenn sie mit einem anderen Hund im Zwinger ist.
Sie ist aber sauber.

Für Lea sucht das Bremer Tierheim erfahrene Hundehalter, die auch Erfahrung mit der Erziehung eines tauben Hundes haben oder bereit sind sich die Kenntnisse (Lea auf Sichtzeichen zu konditionieren) anzueignen Gerne möchten sie Lea in einen kinderlosen Haushalt vermitteln, da sie den Umgang mit Kindern nicht kennt. Auch in ihrem Verhalten ist sie sehr ungestüm, sie kennt eben kein „normales“ Umfeld. Lea darf noch ganz viel lernen! Es wird nur nicht von jetzt auf gleich gehen.
Sie bekommt zur Zeit Bachblüten und eine Hundetrainerin arbeitet mit ihr.
Lea war sehr dünn als sie ins Tierheim kam, inzwischen hat sie sich erholt. Im Allgemeinen ist sie verträglich mit anderen Hunden.

Ich hätte heulen können, als ich die süße Maus wieder zurückbringen musste nach unserem Spaziergang.
Ich will nicht verschweigen, dass auf denjenigen, der ihr eine Chance gibt, viel Arbeit zukommen wird, aber es lohnt sich bestimmt. Denn, wenn Lea einen mit ihren großen Augen strahlend ansieht und ihr Schwänzchen wie ein Propeller geht, dann weiß man, wofür man es tut. Außerdem ist sie sehr schlau. Und wenn sie endlich eine Stelle hat, wo ihr mehr Aufmerksamkeit und vor allem Liebe gegeben wird, wird sie auch schnell alles lernen, was man ihr bisher vorenthalten hat.

Wo findet nun diese tolle Hündin ihren „Platz an der Sonne“?

Das Bremer Tierheim nimmt für Hunde eine Schutzgebühr von 110,- €.

Wenn jemand von Euch eine Pflegestelle weiß, werde ich im Tierheim fragen, ob sie das unterstützen.