Mein kleiner Kalle hat Epilepsie! Danach sieht es zumindest im Moment aus.
Vor 12 Tagen habe ich ihn beim Gassigehen gefunden. 10 Tage war alles okay. Er war zwar extrem brav und lieb, so dass ich immer wieder gesagt habe, dass "irgendwas" mir an ihm nicht "gefällt", aber alles in allem war er okay. Er lief mir wie ein Schatten hinterher, und beim Gassigehen konnte er sogar richtig "aufdrehen" (für seine Verhältnisse).
Vorgestern Nacht um Punkt 3.00 Uhr lag er neben mir im Bett und plötzlich bekam er Krämpfe, pieselte sich (und mich) an, riß sein Mäulchen weit auf (ohne Schaum) und zitterte ohne Ende. Das dauerte ca. 2 Minuten. Kurz darauf gleich noch einmal.
Gleich darauf animierte er Omi zum "poppen" und lief mit ihr in den Garten. Erst einmal wußte ich damit nichts anzufangen und schlief weiter. Genau zwei Stunden später merkte ich, dass Kalle wieder einen Anfall bekam. Alles wieder wie beim erstenmal.
Während ich dann vormittags bei Michaela war, habe ich Kalle in mein Schlafzimmer eingesperrt, damit er mehr Ruhe haben sollte. Als ich zurück kam, sah ich sofort, dass er wieder mindestens einen Anfall gehabt haben mußte. Alles war naß, es stank nach Urin, und er war total hektisch und unruhig. Ich nahm ihn zu mir ins Büro, während ich dann kurz nach meinem Mails schaute. Und prompt kam die nächste Attacke.
Nun wollte ich wirklich nicht mehr warten, bis Heriberto am Abend ohnehin gekommen wäre. Ich fuhr mit Kalle zu ihm in die Klinik. Dort spritzte er erst einmal Valium, damit sich der kleine Kerl, der völlig "durch den Wind" war und auch auf mich nicht mehr reagierte, erholen sollte.
Heriberto ist sich zwar noch nicht sicher, tippt aber auf Epilepsie. Er gab mir noch eine Valium-Spritze mit, die ich Kalle dann 5 Stunden später, um 23.00 Uhr, geben sollte. Außerdem besorgten wir in der Apotheke noch Ampullen, die ich ihm einführen sollte, wenn er wieder eine Attacke bekäme.
Zuhause angekommen, war Kalle trotz Valium total aufgedreht und nervös und ging sogar dem gesamten Hunderudel auf die Nerven, so dass die ihn dann angeknurrt haben.
Ich habe ihn dann allein ins Schlafzimmer gesperrt, um 23.00 Uhr die Valium-Spritze gegeben, alle anderen Hunde ausgesperrt und bin mit ihm ins Bett.
Eine halbe Stunde später kam trotz erneutem Valium wieder ein Anfall! Fürchterlicher Krampf, pieseln und offenes Mäulchen. Der Krampf löste wie bereits bekannt ziemlich schnell.
Aber es tat mir unendlich weh, ihn dann hektisch und doch taumelnd durchs Schlafzimmer rennen zu sehen. Ununterbrochen rannte er um das Bett herum, stieß mit dem Kopf gegen die Bettpfosten oder das Nachtkästchen, fiel voll in den Wassernapf und schlitterte dann auf den Fliesen weiter. All meine Versuche, ihn zu beruhigen, schlugen fehl. Er wollte sich weder streicheln geschweige denn festhalten lassen. Ich konnte nur den Boden mit Tüchern belegen, so dass er auf den Fliesen nicht soviel ausgerutscht ist. Mehr konnte ich leider nicht für ihn tun.
Nach ca. eineinhalb Stunden verlangsamte er seine Geschwindigkeit zumindest. Und irgendwann bin ich dann eingeschlafen.
Nachdem Heriberto meinte, dass Omi und Suri, die immer nur dann "heiß" werden, wenn sich ein neuer, junger Spund für sie interessiert, eventuell Schuld daran hätten, daß Kalle sich so aufregen würde, sollte ich ihn zu Michaela bringen. Also habe ich ihn heute morgen schweren Herzens zu ihr gebracht.
Anfangs sah es auch so aus, als ob er ruhiger werden würde. Er erkannte mich auch wieder und lief auf der Terrasse wie in den ersten 10 Tagen ständig hinter mir her. Aber später mußte er ins Bad und bekam dann dort auch wieder einen Anfall . . .
Heriberto kommt heute Abend wieder und wird ihn nochmals untersuchen.
Schlimm halt, weil wir so gar nichts von ihm wissen. Wie oft hatte er solche Attacken schon? Einmal pro Jahr, pro Monat, pro Woche? Hat er früher schon mal Medikamente dagegen bekommen? Wenn ja, welche? Was löst diese Anfälle aus? All dies hätte Heriberto gerne herausgefunden, bevor er dem kleinen Mann Medikamente gibt, die letztlich aber seine Leber schädigen könnten. Aber andrerseits können auch bei jeder dieser Attacken irgendwelche Schäden zurück bleiben . . .
ist er kastriert? meine freundin ist tierärztin und hat mir gesagt das daß schon eine sehr hohe anzahl von anfälle ist und das man solche hunde unbedingt kastrieren soll um ihnen wenigstens den hormonspiegel runter zu fahren, die kastration würde in den meisten fällen dafür sorgen das die anfälle abnehmen und es gäbe sehr gute tabletten mit denen man die anfälle in den griff bekommt.:trost:
Nein Meggi, noch ist er nicht kastriert. Er ist ja noch nicht so lange bei uns. Zuerst wollten wir seine Ohren behandeln (Antibiotica), so daß er noch nicht geimpft oder kastriert werden konnte, und dann fingen diese Anfälle an. Seitdem er bei Michaela ist, hatte er Gottseidank nur einen einzigen Anfall. Wir hoffen, dass es vorerst dabei bleibt. Und Kastration war und ist auf jeden Fall geplant. Ich hoffe nur, dass er nicht auch noch Filaria hat, denn dann zögert sich die Kastration um zwei Monate hinaus . . .
Filaria ist der Herzbandwurm. Der kommt hier auf Gran Canaria recht häufig vor. Rechtzeitig erkannt, ist er mit zwei Spritzen gut behandelbar und dann endgültig erledigt. Bedarf also dann keiner weiteren Behandlung mehr.
Bei manchen Hundenasen merkt man es auch, wenn sie plötzlich sehr langatmig und schwerfällig werden. Aber auch dann kann man sie noch behandeln.
Aber nicht behandelt, schlingt sich dieser Wurm immer mehr ums Herz und ist letztendlich dann tödlich für die arme Hundenase.
Bei uns werden alle Hunde vor der Kastration erst auf Filaria getestet. Sind sie positiv, werden sie nicht kastriert. Eine Operation birgt dann zuviel Gefahren. Sie bekommen dann erst mal 14 Tage blutverdünnende Tabletten (ähnlich wie Aspirin), dann innerhalb genau 24 Stunden zwei Spritzen zwischen genau definierten Wirbeln, dann wieder diese Tabletten (damit die Larven schön "wegschwimmen" können). Nach ca. 2 Monaten werden sie nochmal getestet. Die meisten sind dann filaria-negativ und können kastriert werden. Bei manchen aber mußte die Behandlung auch schon nochmal von vorn beginnen.
Bisher haben wir aber noch alle filariafrei bekommen und erfreuen sich somit eines gesunden Lebens . . .
Karin, Du kannst den Hund mit Luminal gut einstellen, das sind Tabletten, die tägl. gegeben werden. Dafür muss aber die Diagnose abgesichert sein - und ich würde vielleicht auch schauen, ob und wie oft die Anfälle auftreten. Epileptische Zustände können auch Symptom einer anderer Krankheit sein.
Ich kenne einige Epileptiker, die - gut eingestellt - nur seltenst Anfälle haben und die Hunde können damit genauso alt werden, wie ein "normaler" Hund.
Kein Hund stirbt an dem eigentlich Anfall. Hat er einen - Wasser über den Kopf und/oder in die Hoden kneifen (klingt brutal, hilf aber)!
Hallo Karin, leider kann ich dazu auch nicht so viel schreiben. Palömchen hatte es jetzt insgesamt 3mal. Aber im Gegensatz zu deinem Hund ist sie dabei ganz ruhig, krampft, offenes Maul, schmust sich an mich ran...und dann hoffen wir beide dass es schnell vorbei ist. Ist es überstanden werde ich sie gar nicht mehr los, dann verfolgt sie mich sogar bis auf die Toilette. Da unser Tierarzt sich nicht sicher war ob es sich bei ihr um Epilepsie oder einfach nur um Schwächeanfälle handelt gab er ihr Vitaminspritzen und jetzt bekommt sie zusätzlich 2 Vitamintabletten am Tag......danach hatte sie es bis jetzt nie wieder!!
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Offline
...du hast ja wiedermal so Recht Michaela!!!!