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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 709 mal aufgerufen
 Trauriges, Besinnliches, Ärgerliches
connie Offline




Beiträge: 2.614

30.01.2007 23:10
RE: Wir sind sehr traurog Antworten

Hallo,
wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Unter uns ist vor ca. 4 Jahren ein älteres Ehepaar mit Hund eingezogen. Eine Mischlingshündin aus dem Tierheim, doppelt so groß wie Tami.
Als dann unsere Maus einzog hoffte ich, dass sie eine Spielkameradin haben würde. Aber es war Zickenterror vom ersten Tag an. Die Beiden brauchten sich nur zu hören, schon ging das Theather los. Dabei hatte ich oft das gefühl, dass die auch ein bißchen Spass daran hatten, die andere zu ärgern.

Die andere Hündin war, wie man so schön sagt, ein Kläffer. Mir ging sie oft gehörig auf den Geist. Vor allem wenn ich morgens kurz nach 6,00 mit Tami rausging. Wehe war Hibbi wach. Da wurden wir angebellt vom allerfeinsten.

Vielleicht lag es daran, dass wir das häufigste Ziel ihrer Bellattacken waren. So vor 2 Wochen fiel mir auf, dass Hibbi viel ruhiger war, kaum bellte. Da das Ehepaar etwas seltsam mit eigenbrötletichen Angewohnheiten ist mlchte ich sie nicht fragen, habe mich im haus umgehört.
Eine Nachbarin wußte, dass Hibbi beim TA war, operiert wurde, Das war also der Grund, hatte mich mein Gefühl doch nicht getäuscht.
Nach ein paar Tagen bellte Hibbi aber wieder, wenn sie uns draussen hörte, jaulte aber auch öfter. Weil sie wohl Schmerzen hatte. Ich sorgte immer dafür, dass Tami ruhig blieb, damit Hibbi sich nicht weh tut.

Am vergangenen Wochenende fiel mir auf, dass ich Hibbi überhaupt noch nicht gehört hatte. Keinen Ton. Das war sehr seltsam bei ihr. Als ich am Montag immer noch nichts hörte habe ich die Leute angerufen, um nach Hibbi zu fragen. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich über die Anteilnahme sehr freuten, leider waren die Nachrichten nicht sehr gut. Hibbi hatte Krebs, ihr wurden 4 Zitzen entfernt. Leider hat sich nach 2 Wochen heraus gestellt, dass sie auch Metastasen hat. Hibbi sei das ganze Wochenende sehr apathisch, wolle auch nicht fressen. Sie hatten einen Termin am Montag Abend in der Klinik, bei dem sich Hibbis weiteres Schicksal ergeben sollte.
Den ganzen Abend mußte ich immer wieder an Hibbi denken, was wohl wird.
Heute Morgen traf ich ihr Herrchen zufällig hier am Auto. Ich wollte auf ihn zugehen, fragen. Doch als er mich sah, winkte er ab, Tränen schossen ihm in die Augen. Heulend meinte er: "da bin ich noch lange nicht drüber weg" und ging.

Hibbi ist tot, gestorben an diesem verdammten Krebs.
Auch wenn ich sie oft verflucht habe, wenn sie uns so angebellt hat und ich mich so erschrocken habe, ICH BIN TRAURIG!! Hätte nie gedacht dass mir ihr Gebell mal fehlen könnte.
Und ich kam mir so verdammt hilflos vor, als der mann weinend an mir vorbei ging.

Ich kann es so gut nachfühlen, wie sie sich jetzt fühlen. Mir war auch fast zum heulen.
Das, ein Tier töten lassen zu müßen, ist etwas, was mir sehr schwer fällt. Ich habe ja sogar geheult, als ein Igel, den ich verletzt im Garten gefunden hatte, eingeschläfert werden mußte.
Aber ich weiß auch dass es manchmal sein muß, im Leiden zu ersparen. Und sollte eines meiner Tiere mal davor stehen, werde ich Rotz und wasser heulen und mitgehen. Denn das bin ich ihnen schuldig.
Liebe traurige Grüße
Connie

[ Editiert von connie am 30.01.07 23:11 ]

[ Editiert von connie am 30.01.07 23:15 ]

Punkti004 Offline



Beiträge: 141

31.01.2007 07:38
#2 RE: Wir sind sehr traurog Antworten

Hallo Conni,

es ist immer wieder schlimm, wenn ein Tier so krank wird, dass es nur noch leidet und die einzigste Hilfe nur noch das Erlösen sein kann. Meine Hündin hatte die ganze Lunge voll Krebs und mit dem Herzen waren wir schon länger in Behandlung.Als sie an einem Samstag ihren Spaziergang im Deister vor lauter Husten nicht mehr schaffte ( sie hatte schon 14 Tage das Essen verweigert), wusste ich dass es bald soweit war und wir haben den ganzen Abend nur gekuschelt. Als ich Sonntag Morgen zur Arbeit wollte, da signalisierte sie mir, dass es nun so weit sei und ich rief die Tierärztin an. So kam es, dass sie noch vor meiner Arbeit erlöst wurde und nicht mehr bis abends warten musste. Das war nicht leicht für mich, aber für die grosse Hündin der richtige Augenblick und Weg.Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn man verbunden ist mit einem Tier, es einem genau den Zeitpunkt signalisiert, an dem man handeln muss. Bei unserem Islandwallach Bogatyr war es auch so. Er hat sich genau den Tag zum Eigeschläfert werden ausgesucht, als er beide Menschen, denen er am meisten vertraute um sich hatte. Wir(meine Tochter und ich) hatten nämlich einen Reitkurs und waren deshalb beide am Stall.
So schlimm es auch immer ist, ein Tier zu verlieren, so sollen wir doch froh sein, dass wir es am Ende begleiten dürfen.
Liebe Grüsse Gerda

rth Offline




Beiträge: 4.881

31.01.2007 23:55
#3 RE: Wir sind sehr traurog Antworten

Hallo Connie,
ich kann gut verstehen, dass Dir das Gebell jetzt fehlt - obwohl es Dich doch so lange fürchterlich gestört hat.
In der Regenbogenbrücke auf unserer Homepage habe ich das so ähnlich auch von unserer Triane erzählt.

Auch Deine Hilflosigkeit in dem Moment, als der weinende Mann weiter ging, kann ich sehr gut nach empfinden. Man möchte so gerne trösten, findet aber nicht die richtigen Worte.

Ich wünsche Euch allen, dass Du bald mit Deinem Nachbarn über die kleine Hibbi sprechen kannst - denn dann ist der schlimmste Schmerz vorüber und es bleiben nur schöne Erinnerungen . . .

wasserklops Offline




Beiträge: 1.529

01.02.2007 08:00
#4 RE: Wir sind sehr traurog Antworten

Das können wohl auch nur Menschen nachvollziehen, die Tiere haben und sie auch lieben. Und wenn man da als "erwachsener Mann" wegen eines Hundes heult, hast du bei den "Nichttierbesitzern" nicht viel Verständnis zu erwarten. Achims Kollege hat letzte Woche seinen Boxer einschläfern lassen müssen, und konnte sich im Nachtdienst kaum beherschen. Mein Männe ging mit ihm erstmal in ein anderes Büro und dann konnte er seinen Kummer erstmal loswerden...will damit sagen, vielleicht sind deine Nachbarn ja mal froh, wenn sie mir dir reden können...und ihnen Verständnis entgegengebracht wird oder einfach jemand der zuhört...

connie Offline




Beiträge: 2.614

01.02.2007 11:16
#5 RE: Wir sind sehr traurog Antworten

Zitat
Gepostet von rth
Hallo Connie,
ich kann gut verstehen, dass Dir das Gebell jetzt fehlt - obwohl es Dich doch so lange fürchterlich gestört hat.



Nicht nur mir, auch Tami. Sie kapiert nicht, dass sie da keiner mehr ausschimpft. Gestern stand ich mit Zumi (allerallerbeste Freundin von Tami) und Frauchen nach dem Spaziergang noch vor dem Haus, haben noch gequatscht. Tami sass neben mir, Blick zum Haus, guckte nur zu den Fenstern rauf, legte den Kopf mal nach links, mal nach rechts. Sie hat darauf gewartet, dass Hibbi sich endlich wieder meldet.
Nicht umsonst, allerliebste Feindin.


Ich wünsche Euch allen, dass Du bald mit Deinem Nachbarn über die kleine Hibbi sprechen kannst - denn dann ist der schlimmste Schmerz vorüber und es bleiben nur schöne Erinnerungen . . .



Ganz ehrlich? Die brauchen einen neuen Hund. Sie hat mir erzählt dass Hibbi ihr 5. Hund aus dem Tierheim war, sie also immer Tierheimhunde hatte.
Zwar hat sie gesagt: jetzt ist Schluß. Und kurz darauf: sag ich jetzt mal.
Klar kann ein neuer Hund kein ERSATZ für Hibbi sein. Aber wer Hunde so liebt, der kann auf einen neuen Hund auch eingehen, ihn so ,ieben wie er ist. Und Hibbi als eine schöne Erinnerung im Herzen halten.
Liebe Grüße
Connie

[ Editiert von connie am 01.02.07 11:17 ]

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