Heute Morgen fiel mir das Aufwachen sehr sehr schwer. Aber es half ja alles nichts, also raus und anziehen.
Tami in der einen und nen Sack in der anderen Hand komme ich irgendwie die Treppen runter. Den Sack brauche ich Gott sei Dank nur bis vor die Haustüre bringen, denn heute ist Sperrmüll.
Nach ein paar Metern stossen wir auf zwei Strassenkehrer, auf jeder Seite einer. Der auf unserer Seite hält etwas hoch und begutachtet es von allen Seiten. Dann ruft er seinem Kollegen zu: guck mal, ist sich Koffer. - Jaja. - Brauchst du nicht? - Nein. - Ist aber noch tiptop. - Dann nimm du ihn doch. / Er sieht sich den Koffer noch eine Weile an, murmelt immer: schöne Koffer, schöne Koffer, läßt ihn dann aber doch stehen. Ich kann mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Während wir so weitergehen sehe ich mir so an, was die Leute alles rausgestellt haben. Irgendwie schon verrückt. Manche Sachen sehen so schlimm aus, dass ich mich frage, wie es wohl in deren Keller aussieht. Aber auch gute Sachen sind dabei, z.B. eine Spüle. Total in Ordnung, fast neuwertig. Versteh ich nicht, die hätte man doch noch verschenken können, die hätte bestimmt mancheiner gerne gehabt.
Während ich so meinen Gedanken nachhänge amüsiert sich Tami aif Ihre Weise, sie schnuppert alles ab und befießt die Müllhaufen.

Später fahre ich einkaufen, fahre noch an einer Apotheke vorbei, für meine Mutter ein Rezept einlösen. Während ich auf die Sachen warte betritt ein Mann die Apotheke und der Apotheker fragt ihn, was er denn gerne möchte. Nasentropfen für sein Kind und Schmerztabletten. Der Apotheker bückt sich, kommt wieder hoch. "Wie alt ist denn das Kind?". Egal, ich nehme alles. Nach einigem Nachfragen hat der Apotheker dann doch raus, dass das Kind zumindest schon in die Schule geht. Er bückt sich wieder um die Tropfen zu holen und ich kriege wieder das große Grinsen. Denn seine Hose ist so dünn, dass sich darunter alles abzeichnet.Sein Hintern ragte ich die Luft und man konnte genau sehen was für einen Schlüpfer er trägt (Feinripp) usw. Wenn es wenigstens noch ein junger Apotheker gewesen wäre, aber so....! Ich bin froh als ich die Apotheke verlassen kann. Kaum am Auto, rast ein Notarztwagen mit Blaulicht an mir vorbei, biegt in die Seitenstrasse ab. Zum Altenheim.
Und ich denke mir so, während du da stehst und Unterhosen ansiehst kämpft dort ein Mensch vielleicht um sein Leben.
Der ganz normale Wahnsinn eben.

Der restliche Tag verlief ganz normal, mit schönen Spaziergängen mit Tamis Freundin Sumi. Und damit, dass Tami sich mal wieder zur Lachnummer machte, als sie an einer Hauptstrasse sich in einem Vorgarten plötzlich auf den Rücken schmiß und ausgiebig wälzte. Die Leute fanden es extrem lustig. Vielleicht sollte ich ihr doch mal einen Sack Rindenmulch kaufen?
Liebe Grüße
Connie

Mensch Connie, Du hättest unbedingt i n den Koffer reinschauen müssen, wer weiss was da -vielleicht- drin war...:ichbinplatt:

Wie alt war der Apotheker denn wirklich? Wirklich schon zuuuu alt?

Ich finde es super, wie Du Deinen Tag "beobachtest".

Es passiert nämlich wirklich JEDEN TAG so unendlich viel, was man meist gar nicht beachtet. Am Abend sagt man dann, dass es ein "langweiliger" oder "kein besonderer Tag" war.

Aber wenn man liest, wie Du diesen Tag beschreibst, hat man das Gefühl, dass es ein toller, ganz besonderer Tag war.

Wenn man sich eine solche Beobachtungsweise angewöhnen könnte, wäre jeder Tag ein ganz besonderer.

:danke: für die Lehre, die Du mir damit erteilt hast. Ich werde versuchen, in Zukunft das für mich zu übernehmen!

@ Karin,
ich beobachte auch nicht jeden Tag, aber manchmal fallen mir doch viele "Kleinigkeiten" auf.

Falls Du meinst, mich verkuppeln zu können, klappt nicht. denn der Popo und somit auch der Apotheker sind bestimmt schon 70. Danke schön.
Hier grinsen sowieso schon einige, weil ich einen neuen "Fan" habe. Und schuld daran ist Tami, jawoll. Was muß die auch mit dessen Hund spielen. Inzwischen kenn ich schon fast die ganze Lebensgeschichte, dass er alleinstehend ist, was er beruflich gemacht hat, wo er herkommt usw. Und dass sein Hund aus einer Tötungsstation auf Lanzarote stammt.
Mach Dir keine falschen Hoffnungen, Funken sind bisher noch keine übergesprungen.
Liebe Grüße
Connie