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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 979 mal aufgerufen
 Erziehung und Sozialverhalten
rth Offline




Beiträge: 4.881

18.04.2006 23:29
RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Heute habe ich nachfolgenden Hilferuf erhalten. Da ich so etwas schon öfter gehört, selber aber Gottseidank noch nicht erlebt habe, stelle ich dieses Thema hier mal ein. Vielleicht hat ja doch einer von Euch hier Erfahrung?
Der Hund tut mir unendlich leid - und dem Frauchen gehört meine absolute Bewunderung!

"Eine Freundin von mir hat einen ca. 8 jährigen Podi aus der Tötung in Spanien gerettet. Der Arme kommt nicht zur Ruhe und rennt immer nur hin und her, stundenlang, oder er dreht sich immer im Kreis oder er steht stumm vor einer Wand.
Seine Ohren sind voller Milben, die ihm sicherlich grosse Schmerzen bereiten. Aber das bekommen wir in den Griff. Keine Frage!!!! Aber seine Unruhe macht uns alle fertig. Bitte helft dem Armen und natürlich auch uns. Ich möchte, das er LEBT und ein glücklicher Hund wird. Ich gebe ihn nicht mehr her, es ist unser Hund, so oder so.

Wir wissen nicht, was er heute Nacht gemacht hat – er muss aber Kilometer in der Diele gelaufen sein…… – Er hat sich den Platz selber ausgesucht, wo er Ruhe vor den anderen 2 Hunden hat!!!
Als wir um 24 Uhr ins Bett gegangen sind, schlief er tief und fest. Heute früh traf uns bald der Schlag. Der Hund, die Diele und teilweise die Wände, voller Kot. Die Decken und Läufer voller Urin und Kot. Ich kann gar nicht so schnell die Wäsche trocken bekommen, wie ich sie frisch und sauber benötige.
Nun liegt er fix und fertig auf sauberen Decken und schläft endlich. Ich weiss nicht, was unser Bub alles hinter sich hat aber er benötigt ein Mittel, dass er nachts schlafen kann und nicht Kilometer in der Diele zurücklegt.
Langsam kann ich nicht mehr daran glauben, dass es nur an den Schmerzen durch seine entzündeten Ohren liegt.

Ihr müsstest ihn sehen, es zerreist einem das Herz. Wir wissen nicht, wie es mit ihm weitergehen soll. Er muss die Hölle hinter sich haben. Ich weiss, dass er in der Perrera sich die Rute blutig geschlagen hat und auch immer hin und her rannte. Und in der Auffangstation auch. Er muss zur Ruhe kommen, denn so ist es kein Leben für ihn.

Ich werde heute mit dem TA darüber reden, es muss eine Möglichkeit geben, ihn ruhig zu stellen. Mein TA, dem ich blind vertraue, ist zu weit entfernt. Nun gehe ich zu einer Kleintierpraxis und bete, dass sie dem Kleinen helfen und eine Lösung finden. Die Notfalltropfen (Rescue von Bachblüten) helfen nur kurze Zeit.
Was ist, wenn er Zeit seines Lebens nur hin und her rennt und keine Ruhe findet? Jetzt, wo es wärmer wird, kann er in den Garten und Innenhof aber was machen wir, wenn es regnet oder kälter wird?
Wir möchten ihm so gerne helfen aber er nimmt keine Hilfe an. Nur wenn er müde ist und nicht mehr kann, lässt er sich in den Arm nehmen, dann lehnt er sich an einen und fällt dann wie ein Stein um – grunzt und rollt sich zusammen. Dann lässt er sich auch zudecken. Wenn ich ihn mir dann so ansehe, kommen mir die Tränen. Ich fühle mich so hilflos. Bitte liebe Freunde, wer von Euch weiß einen Rat ?!?!"

Punkti004 Offline



Beiträge: 141

19.04.2006 07:27
#2 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Hallo Karin,
wenn ich deinen Bericht so lese denke ich, dieser Hund hat ganz Schlimmes erlebt.Gerade nachts, wenn er zur Ruhe kommen könnte, dann kann er es nicht.Tagsüber scheint er ja mehr Ablenkung zu haben.So ist es doch bei traumatisierten Menschen auch, dass sie nachts nicht zur Ruhe kommen können.Vielleicht hat er zusätzlich noch körperliche Schmerzen, aber das kann ein TA abklären
Ich arbeite ja mit autistischen Erwachsenen und weiss daher dass es gute Medikamente gibt, dass der Mensch zur Ruhe kommt und auch nachts schläft. Für Tiere gibt es das sicherlich auch. Vielleicht findet man nicht gleich den richtigen Tierarzt, der bereit ist dieses arme Wesen auch psychisch mit Medikamenten zu versorgen. Dann muss man suchen.Es gibt ihn sicher.
Ich wünsche den Besitzern viel Geduld. Es lohnt sich immer für solch ein Wesen zu kämpfen !
Liebe Grüsse Gerda

wasserklops Offline




Beiträge: 1.529

19.04.2006 08:57
#3 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Oje, der arme Kerl und das Frauchen ist ja auch nicht gerade zu beneiden. Habe den Hilferuf mal in ein anderes Forum eingestellt, es ist sehr gross, vielleicht hat da jemand einen Rat.

Hundebande Fuerth Offline




Beiträge: 532

19.04.2006 11:10
#4 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Hallo zusammen,

aufs Erste hört es sich wie eine Verhaltensstörung an, was man dem Hund sicher auch zumuten könnte, wenn man drüber nachdenkt was er erlebt haben muss.

Ohne den Hunde gesehen zu haben, lässt sich aber schwer sagen, warum er sich so verhält.

Geht man davon aus, dass er wirklich eine massive Verhaltensstörung hat, dann lässt sich da auch leider mit Medikamenten nichts hinbiegen, da diese so stark sein müssten, dass es kein Leben mehr für den Hund wäre.

Wo kommen die Leute denn her?

LG

Corina

Hannoveraner Felllnasen Offline




Beiträge: 1.568

19.04.2006 12:05
#5 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Also, hier gibt es einen Hund, bei welchem es ähnlich gelagert war, dieser hat vorübergehend Psychopharmaka vom Tierarzt bekommen, damit er zur Ruhe kommt und den Menschen an einen ranlässt!

Dadurch, dass der Mensch sich entsprechend um ihn kümmern konnte, was er ja vorher garnicht zugelassen hat und das er nicht mehr dauerhaft unter Druck stand, ist es mit der Zei immer besser.

Der Hund lebt jetzt Medikamentenfrei und ist ein quasi ganz normaler Hund!


Ich würde es auf alle älle veruchen!

LG

Vanessa

wasserklops Offline




Beiträge: 1.529

19.04.2006 12:11
#6 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

..hir schon einige Antworten, das "Allerheilmittel" git es wohl nicht....


Liebe Andrea,
wie lange lebt der Hund (Podi - Podenco?) schon in der Familie?
Ich habe auch einen Podenco aus Spanien und habe anfangs gedacht ich schaffe es nicht: Sie war so ängstlich, dass sie nur hechelte, lief und nicht zu Ruhe kam. Sie schlief im Stehen ein, teils aus Angst, teils auch weils sie HD hat. Wenn sie dann endlich lag und man stand selbst wieder auf, war sie direkt wieder auf den Beinen. Oft stand sie an der Eingangstür, so dass ich überlegt habe, ob es richtig war diesen Hund aufzunehmen und ob sie (Nell) nicht lieber die Freiheit hätte. Zu Beginn hielt sie teilweise bis zu 18 Stunden ihren Urin, um ja nicht draußen ihre Marke zu setzen.
Es hat ihr sehr viel geholfen, dass wir noch einen kleinen Hund im Hause haben (sie wiegt die Hälfte von Nell), bei der sie Schutz und Trost findet.
Wenn ich heute durch den Wald gehe, werde ich immer wieder von Leuten angesprochen, wie schön sich Nell gemacht hat, aber man kann sie immer noch nicht mit anderen Hunden vergleichen.
Ich denke, auch in eurem Fall wird nur Zeit, Geduld und viel Liebe etwas bewirken. Evtl. kann der TA ein Mittel geben, dass der Hund etwas entspannter ist.
Ich drücke euch fest die Daumen. Halte uns bitte auf dem Laufenden deine Birgit

wasserklops Offline




Beiträge: 1.529

19.04.2006 12:14
#7 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

...noch ein Tipp,

"Nur" Beruhigungsmittel zu geben halte ich für falsch. Begründung: diese Sachen machen den Körper müde, aber nicht den Geist. Und der Geist bzw. die schlimmen Gedanken, Ängste und Erlebnisse machen ihm anscheinend die Probleme.

Mein Rat wäre, den Hund klassisch homöopathisch behandeln zu lassen. Eine Liste mit einer Auswahl so arbeitender Homöopathen findest du nach PLZ geordnet auf www.elabi.de
Wenn auf diese Art Blockaden gelöst werden (die Homöopathie behandelt nicht nur den Körper sondern auch Geist/ Gemüt), ist der Weg frei für einen Verhaltenstherapeuten. Jetzt scheint mir der Hund gar nicht aufnahmefähig zu sein für so etwas.
Auch für alle anderen Krankheiten und Beschwerden (incl. der Ohrmilben) ist die Hom. eine tolle Behandlungsmethode die auf sanfte Art zu heilen in der Lage ist.


LG Gabi

Andrea mit Bonnie ( gelöscht )
Beiträge:

19.04.2006 18:09
#8 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

hier noch ein paar Fragen aus unzähligen Antworten. Wenn du zeit hast Karin, frag doch mal nach, denn dieses wollen fast alle wissen und eventuell einen Trainer/Therapeuten empfehlen zu können. Jedenfalls kannst du ausrichten das durchweg alle dieses Engagement der Familie sehr bewundern!


Liebe Andrea,
zwei Fragen habe ich
1.) wie lange ist der Hund jetzt in der Familie?
2.) Ist der Hund direkt aus der Tötungsstation in die Familie gekommen?

Bei dem Tierschutzverein, mit dem ich freundschaftlich verbandelt bin, ist es so, dass die Hunde aus der T-Station immer erst eine Zeit in der Esperanza sind, um sie auch beobachten und evtl. behandeln zu können. Evtl. hat euer Hund jetzt eine Menge zu verarbeiten. Beachten sollte man auch, dass der Hund 8 Jahre draußen gelebt hat und nun einige Zeit benötigt, um den 'Kulturschock' verarbeiten zu können.

rth Offline




Beiträge: 4.881

19.04.2006 19:59
#9 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Ich habe den Link zu uns hier im Forum nun an die Hilfesuchende weiter gegeben. Vielleicht kann und wird sie die gestellten Fragen dann selber beantworten.
Ich selber weiß ja auch nicht mehr als Ihr - habe das Mail nur als allgemeinen Hilferuf bekommen, fand es aber wert, ihn hier einzustellen.

Stephanie Offline




Beiträge: 898

20.04.2006 08:42
#10 RE: Krankheit oder Verhaltensstörung? Antworten

Ich bin selber Besitzerin eines Podis der am Anfang, natürlich weit nicht so schlimm wie in dem Fall beschrieben, "ähnliches" Verhalten an den Tag gelegt hat. Extreme Unruhe, 24 Std. Geheul und Gefiepe, Hin und Herrennen, sowie draußen nicht zu pinkeln und noch eine Menge mehr.

Erstmal sollte man komplett den Gesundheitszustand klären, ich kann mir nicht vorstellen das das alles von einer Verhaltensstörung her kommt. Ich schätze mal ein komplettes Blutbild mit allen Tests wurde gemacht? evtl. vielleicht den Kopf röntgen ob da nicht irgendwo ein Tumor ist?

Einfach so, ohne ihn gesehen zu haben kann man wirklich nicht diagnostizieren. Ob "ruhig stellen" das Mittel zur Lösung ist, weiss man nicht.

Es gäbe tausende Fragen: wie lange ist er in der Familie, reagiert er auf irgendetwas wie Leckerli, wie frisst er, wie ist die Familie aufgebaut, die Vorgeschichte, etc.

Mit Podencos kennt sich auch der Verein http://www.podenco-in-not.de/ gut aus. Frau Gabriele Sauerland, die in diesem Verein tätig ist, gehört auch die Seite www.communicanis.de
So verrückt es klingen mag, evtl. ist es eine Möglichkeit.

Zuerst sollte der medizinische Teil erledigt sein, dann evtl. einen Tierpsychologen aufsuchen, vielleicht kann da geholfen werden.

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