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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 402 mal aufgerufen
 Neuigkeiten, Lustiges - und Themen nicht nur rund um den Hund
rth Offline




Beiträge: 4.881

11.12.2005 01:56
RE: Weihnachtsgeschenke Antworten

Es war an einem Abend in der Adventszeit. Die Stadt erstrahlte im Glanz tausender Lichter und viele Menschen waren unterwegs, um noch die letzten Geschenke einzukaufen, denn morgen schon mußten alle Gaben unter dem geschmückten Tannenbaum liegen.
Bei aller Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest achtete kein Mensch auf die hinkende Katze und den alten Hund an ihrer Seite.
Wie es das Schicksal so wollte, hatten sich die beiden gerade in diesen Tagen kennengelernt, als sie hungrig und frierend von Imbißstand zu Imbißstand zogen und um Futter bettelten - aber es fiel nur selten ein Bissen nach unten. Es fing an zu schneien. Der Hund und die Katze gingen mit leerem Magen los, um sich eine Unterkunft für die Nacht zu suchen.
Sie waren schon sehr müde, als sie endlich einen Pappkarton fanden, in den sie völlig erschöpft hinein krochen. Sie schmiegten sich eng aneinander, damit sie die Kälte nicht so spürten. Obwohl sie so müde waren, konnten sie nicht einschlafen. "Nun ziehen wir schon einige Tage gemeinsam los, aber wir wissen noch nicht einmal unsere Namen", sagte der Hund. Also: "Ich heiße Oskar." "Und ich bin Molly", stellte sich die alte Katze vor.
Es war sehr ruhig - man hörte nur das leise Weinen von Molly. Behutsam leckte ihr Oskar die Tränen vom Gesicht. "Wau. was hast du, Molly?" "Miau, vor Jahren war ich einmal ein begehrtes Weihnachtsgeschenk. Als geschmückte Weihnachtsüberraschung für ein verwöhntes kleines Mädchen saß ich unter dem Tannenbaum. Aber die Freude war nur von kurzer Dauer. Ein paar Wochen nach Weihnachten flog ich auf die Straße." "Wau, mir erging es ähnlich", erinnerte sich Oskar. "Ich war das umjubelte Weihnachtsgeschenk von zwei kleinen Jungen. Auch ich verbrachte eine schöne Zeit, bis man genug von mir hatte und mich sogar schlug. Da bin ich lieber abgehauen. Es ist so schön, daß ich dich kennengelernt habe, liebe Molly." Und Molly sagte: "Oskar, du bist ein ganz prima Hund."
Sie sprachen es nicht aus, aber beide wußten, daß dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft war.
Oskar und Molly kuschelten sich in ihrem armseligen Pappkarton eng aneinander. Sie spürten die Kälte nicht mehr - wahrscheinlich deswegen, weil sie so glücklich waren, nicht mehr allein zu sein.
Schon etwas schläfrig fragte Molly ihren Freund Oskar, ob auch in diesem Jahr wieder viele Tiere unter dem Weihnachtsbaum sitzen werden.
"Es wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern und wieder werden viele Hunde und Katzen auf der Straße landen, ins Tierheim abgeschoben oder umgebracht", antwortete Oskar. Molly sagte nicht mehr - sie war fest eingeschlafen .Bevor Oskar die Augen zufielen, murmelte er noch: "Molly, du bist mein schönstes Weihnachtsgeschenk."

wasserklops Offline




Beiträge: 1.529

11.12.2005 08:40
#2 RE: Weihnachtsgeschenke Antworten

Du hast in meine Augen gesehen,
da war es schon um dich geschehen,
Du hast mich mit nach Hause genommen,
ich bin ganz neugierig mitgekommen.

Du hast mich stolz spazieren geführt,
die Bewunderung der Passanten gespürt.
Du hast mit mir getobt und gespielt,
und dich eine Weile glücklich gefühlt.

Dann hab ich auf den Teppich gemacht,
da hast du nicht mehr so freudig gelacht.
Dann mußt du fort, ich weiß nicht wohin,
ich hab nur gespürt, wie lästig ich bin.

Dann wurde ich größer, dir fehlte die Zeit,
ich wollte zwar brav sein, doch bald gab es Streit,
dann hab' ich vor Frust die Möbel zerkaut,
das war dir zuviel, und du wurdest laut.

Du hast von Erziehung und Härte gesprochen,
und ich habe deinen Zorn gerochen.
Du hast mich verbannt aus deinem Haus,
aus dem Zwinger kam ich nur noch selten raus,

Du hast mir Futter und Wasser gegeben
und gedacht, das sei genug für mein Leben.
Du hast ein neues Spielzeug gefunden -
hattest die Nase voll von uns Hunden.

Dann wurde ich krank, lag einsam im Stroh,
ich dachte, mein Herz wird nie wieder froh.
Dann hast du bei mir nicht mehr saubergemacht,
mir nur noch meinen Freßnapf gebracht.

Dann hab' ich gewußt, bald ist es vorbei,
denn niemand hört meinen stummen Schrei.
Dann ging ich hinüber, weit von dir fort,
an einen neuen, besseren Ort.

Es bleibt nur ein trauriger Blick zurück.
Soviel Leid für ein klein wenig Glück?
Ich frage dich, warum liebtest du mich?
Ich war doch nur ein Spielzeug für dich.

Du hast mich gewollt, du hast mich bekommen,
du hast mir mein ganzes Leben genommen.
Warum liebtest du mich? Hast mich niemals begriffen.
Hast auf alle meine Gefühle gepfiffen.

Dein Herz ist kalt, wird niemals warm.
Bei all dem Spielzeug bist du - arm...

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