nach langem Suchen und Ausprobieren habe ich ein gutes Mittel gefunden, um meine Glora auf mich zu konzentrieren: die Arbeit mit dem Preydummy (ein mit Futter gefüllter Beutel) in Anlehnung an Jan Nijboer´s Natural dogmanship.
Als ich Glora mit 5-6 Monaten bekam, war sie ein leineziehender, mit-der-Nase-am-Boden-schnüffelnder, Hunde-, Katzen-, Hasen-jagender und alle-anbellender kleiner niedlicher Hund. Aber so konnte es ja auf Dauer nicht weiter gehen. (Im Dorf dachten einige schon, mein Hund sei aggressiv.)
Gemeinsam mit der Hundetrainerin versuchten wir viele Möglichkeiten, um Glora mehr an mich zu gewöhnen. Leinenführtraining mit Schleppleine, Clickertraining ... aber meine Glora ist sehr eigen: Futter und auch Leckerli nahm sie nur, wenn sie wollte. Manche Tage fraß sie gar nicht! So konnte ich das Clickertraining auch vergessen! :keineAhnung:
Aber seit einem Monat hat sich Glora hervorragend entwickelt, und ich bin stolz über den kleinsten Entwicklungsschritt! Sie geht "bei Fuß", auch in den Feldern und schnüffelt nur noch ganz selten, meist nur, wenn ich es ihr erlaube. Andere Hunde kann sie zwar noch nicht ignorieren, aber sie zieht auch nicht mehr bellend an der Leine hin. Und auf dem Hundeplatz inmitten der anderen Hunde gelingt es ihr auch schon ab und zu, sich nicht ablenken zu lassen, sondern sich auf mich zu konzentrieren! :freude::freude:
Mein "Wundermittel" ist der Preydummy! Seit Beginn der Arbeit wird Glora nur noch aus diesem Futterbeutel gefüttert. (Einen Futternapf gibt es bei mir nicht mehr!) Das heißt, Glora muss sich ihr Futter täglich erarbeiten, besser: erbeuten.
Wenn ich mit ihr "aus"gehe, füttere ich sie unterwegs aus dem Beutel, wenn sie z.B. längere Zeit bei Fuß geht und mich anschaut. Ich lasse sie auch abliegen ("Down!"), dann folgt "Bleib!"; ich werfe dann den Preydummy und lass sie apportieren. Dann darf sie wieder aus dem Beutel fressen.
Eine weitere Übung ist z.B. wenn ich sie abliegen lasse, von ihr weggehe, den Preydummy werfe und sie erst zu mir rufe, ehe ich sie zum Apport losschicke.
Im Garten lasse ich sie über Agility-Hürden und durch den Tunnel apportieren.
Ich hab das Gefühl, dass Glora diese gemeinsamen Jagdausflüge gefallen, sie hat sich noch nie so freiwillig in Platz und Sitz und Bleib begeben, wie jetzt. :klatsch:
Ich bin riesig froh, dass wir den Preydummy für uns entdeckt haben. Vielleicht, irgendwann einmal, kann ich meine Glora auch ohne Leine durch die Feldmark laufen lassen! :hund:
Dieses neue Thema habe ich gerade eröffnet. Weiß auch nicht warum, aber irgendwie hat mich das System wieder ausgeloggt. Hab´ich wohl zu lange zum Schreiben gebraucht?!
Ich freue mich trotzdem auf eure Berichte oder Fragen zum Preydummy.
wir haben vor zwei Jahren auch mit dem Preydummy nach Jan Nijbor gearbeitet. Ich kann das ND nicht in allen Punkten in mein Leben einbauen. Viele Aspekte sind aber durchaus sinnvoll und nachvollziehbar.
Das Füttern aus dem Beutel ist ideal um selbständige Hunde wieder an dich zu binden. Anders m.E. fast nicht anders möglich (positive Verstärkung) anders vermutlich schon.
Auch die wechselnde Richtung bei ziehenden Hunden verändert innerhalb kurzer Zeit die Art der Spaziergänge.
Trotzdem sind einige Ansichten für mich im Alltag nicht lebbar. Der Garten gehört sicher mir aber Benita darf ihn auch benutzen. Und die Sache mit der Dominanz ist bei meinem Hund überhaupt nicht vorhanden, demnach sind Sofaeinheiten für mich durchaus Akzeptabel. Es ist wie so oft im Leben, man sucht sich einfach das raus, was man für sich und seine Lebensumstände brauchen kann.
Toll das Du mit dem Dummy Deinen Weg gefunden hast.
Ja, da kann ich dir nur zu stimmen! Ich kann ND auch nicht in allen Teilen unterstützen. Hatte deshalb auch "in Anlehnung an ..." geschrieben.
Wenn ich bei J. Nijboer lese: "Außerhalb der direkten Aktivitäten mit dem Hund wird er ansonsten ignoriert." oder "Er darf den Menschen nicht auf Schritt und Tritt in der Wohnung folgen,..." frag ich mich schon, was das soll!!? Und was könnte es schaden, wenn Glora am Wegesrand schnüffelt!?
Ich denke, Glora hat nach 5 Stunden Alleinebleiben auch ein Recht darauf ständig bei mir / in meiner Nähe zu sein. Ich genieße das ja auch, rede und kuschele mit ihr. Dominanzprobleme kenne ich nicht.
Jeder sollte für sich aus allen "Erziehungswissenschaften" die passenden Elemente heraus picken, die vor allem dann auch allen Beteiligten Spaß machen!
Du hast es ja grad erst gezeigt, dass bei ausreichender Arbeit mit dem Hund eine Podenca die Begleithundeprüfung bestehen kann! (Vielleicht auch irgendwann mal Glora. - Das ist im Moment aber nicht mein Ziel!)
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Was ist los? :keineAhnung:
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